Liebe Mausi,
elf Wochen sind bisher vergangen, seitdem du für immer eingeschlafen bist. Ich erinnere mich an diesen Tag im Juni noch, als sei es erst gestern gewesen. Eigentlich hatte ich mich auf diesen Freitag gefreut, weil du nach fast zwei Wochen in der Klinik endlich wieder nach Hause kommen solltest, doch dann kam am Vortag alles anders. Wenn die Zeit nicht so gedrängt hätte, hätte ich mich gerne in Ruhe und ganz alleine von dir verabschieden wollen. Ich hatte dir doch noch so viel zu sagen. Ich hoffe, du hast trotz der Sedierung gemerkt, dass ich bis vor der Narkosebox immer bei dir war und dir bei den Vorbereitungen nicht von der Seite gewichen bin. Nachdem ich dich dann ein letztes Mal gestreichelt habe und dich aus meinen Händen geben musste, bist du unerwartet nach rechts zu einem leeren Eimer abgebogen, weil du dachtest, dass du darin Futter finden würdest. 🥣 Dieser Moment hat mich noch mehr zum Weinen gebracht, aber mir zugleich auch gezeigt, dass du vom Kopf her noch ganz da bist, und mir Hoffnung gegeben, dass ich bald wieder meine alte Twiggy gesund zurückbekomme. Leider ist das erhoffte Wunder während der OP ausgeblieben und es hat sich herausgestellt, dass dein Körper schon zu geschwächt ist, um dich nach dem Aufwachen auch längerfristig schmerzfrei tragen zu können. Seit der traurigen Nachricht, die wir schon nach einer Dreiviertelstunde nach Operationsbeginn erhalten haben, tut mein Herz weh und ich muss noch so oft weinen, wenn ich an dich denke oder über dich spreche, Mausi. Aber ich hab dich für immer lieb und werde dich nie vergessen. 💛
Deine Agnes
